Ein Lob dem Laub

Vielen ist es ein Ärgernis: das viele Laub, das im Herbst weggekehrt werden muss. Doch wer einmal die vielseitige Wohlfahrtswirkung des Laubs im Garten schätzen gelernt hat, der wird gar nicht genug von diesem wunderbaren Rohstoff bekommen können.

Spaß und Spiel

Da ist zunächst einmal der Spielwert des Laubs. Wer erinnert sich nicht aus seiner Kindheit an Laubschlachten, das „Eingraben“ in einen Laubhaufen und das Hochkicken des Laubes beim Gang durch einen Laubhaufen (zum Ärger des Nachbarn, der es kurz vorher mühsam zusammengekehrt hat;) Gönnen Sie den Kindern auch ein „Laubfest“ im Schulgarten! Dazu sollten im Geräteschuppen mindestens vier Laubbesen stehen, denn Zusammenkehren macht besonders viel Spaß, wenn man zusammen kehrt!

Nahrung, Schutz und Humus

Wegkehren muss man Laub nur von Wegen und Plätzen sowie vom Rasen. Unter Sträuchern und Bäumen dagegen kann Laub nicht nur liegen bleiben, sondern zusätzlich auch dick aufgeschichtet werden – vielleicht macht es sich darunter ja ein Igel zum Winterschlaf gemütlich. Und auch der Kompost freut sich über eine dicke Schicht Laub im Herbst. Im Wald ist Laub ja die Grundlage für den Humus, der die Bodenstruktur verbessert, Nährstoffe und Wasser speichert sowie Tausende von Bodenlebewesen ernährt. Das Vorbild dieses perfekten Kreislaufs können wir im Garten durchaus kopieren: Schichten Sie doch einfach bis zu einem halben Meter dick Laub auf abgeerntete und von Unkraut befreite Beete! Einen besseren Winterschutz für Ihren Boden gibt es nicht: Es bleibt so warm, dass die Bodenfauna nicht allzu tief abtauchen muss, sie bekommen ständigen Futter-Nachschub, und der Boden behält über den Winter seine lockere Struktur. Die Reste des Laubes, das über den Winter nicht zersetzt wurde, können Sie im Frühjahr, wenn Sie säen und pflanzen wollen, einfach abharken und auf den Kompost geben.

Lauberde – ein Projekt für die ganze Grundschulzeit

Vor der Zeit, als Gärtner begonnen haben, Torferde zu nutzen (mit den bekannten negativen Folgen für die Moore!), haben sie ihre eigene Lauberde hergestellt: In einer geschützten, schattigen Ecke im Garten ein dickes Laubpaket mit den Füßen verdichten, ein paar Handvoll Kompost drauf (ggf. eine zweite und dritte Schicht obendrauf packen) und … warten! Den Haufen mit etwas Erde abdecken, damit das Laub nicht wegfliegt und ggf. mit Mulchfolie oder Vlies (Achtung! Kompostierbare Varianten wählen!) abdecken, damit sich dort keine Pflanzen ansiedeln, denn das sich zersetzende Laub ist für sie ein Schlaraffenland: voller Nährstoffe, gut durchwurzelbar … Wenn das Laub beim Aufschichten trocken ist, nach dem Aufschichten wässern. Begießen sollten Sie den Haufen auch im Sommer bei großer Trockenheit. Wenn das Laub im nächsten Herbst noch nicht fertig zersetzt ist, schichten Sie den Haufen um und warten weiter. Spätestens nach drei Jahren ist die Lauberde fertig. Wenn man sie dann noch siebt, hat man feinste Anzuchterde. Ist das nicht ein schönes Projekt für die Grundschule? Mit den ersten oder zweiten Klassen legen wir eine Lauberde-Miete an, in der vierten Klasse ist die Erde fertig und kann z. B. an die nächste Schülergeneration für ihre ersten Aussaaten verschenkt werden.

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