Der Schulgarten als Gemeinschaftsgarten

Im Privatgarten wird meist allein gegärtnert. Der Schulgarten hingegen ist ein Handlungs- und Erfahrungsfeld für Gemeinschaften. Ein Schulgarten wird von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Eltern und möglicherweise auch externen Kooperationspartnern gemeinsam geplant und bewirtschaftet. Es gilt deshalb immer wieder, Handlungen gegeneinander abzuwägen, Mittelwege zu finden und Entscheidungen konsequent weiterzuverfolgen. Da Schülerinnen und Schüler für gewöhnlich keine eigenen Beete haben, werden in der Gruppe unterschiedliche Standpunkte, auch zur Nachhaltigkeit, vertreten und Kontroversen demokratisch austragen. Entscheidungen sind zum Beispiel darüber zu treffen, wer was wann und wo anbaut und was später mit dem Erntegut geschehen soll. Schulgartenarbeit wird also gemeinsam geplant, aufeinander abgestimmt und solidarisch durchgeführt – inklusive der sicher auftretenden Konflikte und ihrer Lösung.

Die Natur ist dabei aufgrund ihrer unendlichen Fülle eine ideale Lehrmeisterin für Konfliktlösungsstrategien. Wenn z. B. der eine Blumen pflanzen möchte, die andere aber lieber etwas Essbares hätte, kann ein Beet mit essbaren Blüten (Kapuzinerkresse, Borretsch etc.) angelegt werden.

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